Heidelberg. Jahrbuch zur Geschichte der Stadt, Jg. 22

Heidelberger Geschichtsverein e.V. (Hg.)

erscheint jährlich seit 1996
ISSN 1432-6116

Erscheinungsjahr 2017
296 Seiten, ca. 100 SW.-Abb.
Broschur, Format 16,40 × 23,90 cm
22,– Euro
ISBN 978-3-924566-67-8

Das vorliegende Jahrbuch vereint Beiträge aus fast allen Epochen. Drei Aufsätze widmen sich der mittelalterlichen Geschichte Heidelbergs. Hans-Martin Mumm stellt Friedrich von Hirsau mit seinem Grab in der Ostkrypta der Michaelskirche auf dem Heiligenberg vor. Christian Burkhart untersucht, ob Swigger von Handschuhsheim als erster Ortsherr dieses Stadtteils gelten kann. Ulrich Wagner hat die Quellen zum Spital am Kornmarkt teils neu entdeckt, teils zusammengestellt und dadurch die Kenntnisse über die Frühgeschichte der Gründungsstadt Heidelberg erheblich vermehrt.

Klaus Winkler erinnert an den vor 500 Jahren geborenen Musiker Jobst vom Brandt und stellt das Gesangbuch Ludwig VI. vor. Hans-Martin Mumm hat, ausgehend von einem Grabstein in der Heiliggeistkirche, die Beziehungen zwischen Ostfriesland und Heidelberg im 16. Jahrhundert erforscht. Wilfried Schouwink lässt uns an seinen Funden zu den Auftritten der Jesuiten im 18. Jahrhundert teilhaben.

Für das 19. Jahrhundert untersucht Ingo Runde die Rolle der drei Kaiser, die sich 1815 in Heidelberg trafen, in Bezug auf die Rückgabe der 1622 geraubten deutschsprachigen Codices nach Heidelberg. Ludwig Schmidt-Herb klärt eine Kindstötung von 1836 in Rohrbach auf. Jacqueline Dotzer stellt die Entwicklung des Fremdenverkehrs zwischen 1860 und 1914 dar und kommt zu sehr aktuellen Ergebnissen. Hartmut Gräber hat mit Anton Ernst einen Reservelazarettdirektor im 1. Weltkrieg gefunden, der Heidelberg erlebt und dort auch Max Weber getroffen hat.

Reinhard Riese hat zwei gegenläufige Biografien von städtischen Amtsleitern untersucht und deren Wege vor und nach 1945 verfolgt. Uwe Betz stellt den Lebensweg eines Arztes vor, der 1943 an der Ermordung kranker Kinder beteiligt war und danach unbehelligt seinen Weg als Arzt fortsetzen konnte. Anna Parrisius entwirrt die Wege des Sozialistischen Palästina-Komitees von 1968 und hat dafür viele Zeitzeugen interviewt. Daniela Gress macht uns vertraut mit der Gründung der Bürgerrechtsbewegung der Sinti und Roma, die aktuell ihr 45-jähriges Bestehen feiert. Ein Beitrag von Wolfgang G. Nestler auf das Baugebiet der ehemaligen Waggonfabrik in Rohrbach und die Recherche Christmut Prägers zu einer Skulptur am Römerkreis schließen den Reigen an Untersuchungen ab.

Am Ende stehen Ludwig Schmidt-Herbs Bericht über die Jubiläumsereignisse zur 1250-Jahr-Feier in Rohrbach, ein umfänglicher Rezensionsteil ausgewählter Heidelberg-Literatur und die Auflistung der Neuerscheinungen.

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