Die Zwangssterilisation ist eines der noch unerforschten Themen der Heidelberger Stadtgeschichte in ihrer Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus. Welche Rolle die eigens für das nationalsozialistische Sterilisationsprogramm geschaffenen Erbgesundheitsgerichte dabei spielten, beschreibt Diana Kail am Beispiel des noch völlig unerforschten Erbgesundheitsgerichts Heidelberg. Dazu hat die Autorin 1500 Akten, die im Generallandesarchiv Karlsruhe liegen, stichprobenartig und methodisch klug untersucht. Das Ergebnis dieser Untersuchung: die Hintergründe der Erbgesundheitsverfahren und ihre Abläufe in Heidelberg, aber auch die beteiligten Akteure und ihre Interaktionen werden in diesem Buch präsentiert. Darüber hinaus zeichnet die Autorin in einem Kapitel anhand des vorgefundenen Archivmaterials fünf Schicksale der von Zwangssterilisation betroffenen Frauen und Männern nach.
Damit leistet die Autorin einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung des nationalsozialistischen Unrechts in Heidelberg.
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