“Wer je die Flamme umschritt”

Stefan George im Kreis seiner Heidelberger Trabanten. Eine Ausstellung zur Erinnerung an den 150. Geburtstag des Dichters.

Thomas Hatry, Hans-Martin Mumm (Hgg.)

Erscheinungsjahr 2018
174 Seiten, ca. 100 teils farbige Abb.
Broschur, Format 22,5 × 15,5 cm
18,– Euro
ISBN 978-3-924566-51-7
vergriffen

Zur Erinnerung an den 150. Geburtstag Stefan Georges im Museum Haus Cajeth in Heidelberg im Sommer 2018 ist dieser Band zur gleichnamigen Ausstellung entstanden. Neben den gezeigten Objekten, enthält der Band biografische Texte zu Stefan George und seinen Trabanten in ihrer Beziehung zu Heidelberg.

Aus dem Vorwort: Hat Stefan George uns heute noch etwas zu sagen? In der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung hat deren Literaturchefin einen scharfen Angriff auf die Aktivitäten zu Georges 150. Geburtstag formuliert: “Es geht auch um Mißbrauch”. Der Artikel richtet sich letzten Endes gegen die Homosexualität insgesamt. Umgekehrt ist zu beachten, dass Stefan George mit seinem Werk und seinem Kreis den Homosexuellen seiner Zeit einen künstlerischen Schutzraum bot, der es erlaubte, sich zu seiner Dichtung zu bekennen ohne sich outen zu müssen. Seit der Abschaffung des §175 haben dieser Schutzraum und damit auch das Werk Georges an Bedeutung verloren. Was trotzdem bleibt, ist der Akzent auf dichterische Qualität, auf editorische Präzision und auf Kritik der Gegenwart. George führte einen Zweifrontenkampf gegen den Mief der Kaiserzeit und gegen die kalte Moderne. Sein “Geheimes Deutschland” war der Aufruf an die Besten, den Trott der Zeit nicht mitzugehen. Sich mit George zu befassen ist stets ergiebig. Wer auch immer dessen engeres und weiteres Umfeld untersucht, stößt auf neue Facetten und neue Aspekte, immer mittendrin in den brennenden Fragen der Zeit vor 100 Jahren.

Besprechung in der Frankfurter Allgemeine Zeitung
Besprechung in Informationsmittel (IFB) : digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und
Wissenschaft