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Pressespiegel

 

 

ALFONS RENK
Christkindleins Weihnachts Reise nach Heidelberg 1943
(Hrsg) Carola Throm Hibschman

mit dazu gehörendem Begleitbuch:
CAROLA THROM HIBSCHMAN
Ein Buch für Christa

zusammen im Schuber
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Kontakt:

Kurpfälzischer Verlag

Claudia Rink
Turnerstr. 141
D-69126 Heidelberg

Fon +49-(0)6221-314940

kurpfaelzischerverlag@t-online.de

rink.kurpfaelzischer.verlag@t-online.de

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Rhein-Neckar-Zeitung

22.11.2010 - Seite 5



Von Ingeborg Salomon










































 

Als das Christkind 1943 nach Heidelberg reiste

Carola Throm Hibschman hat im Kurpfälzischen Verlag ein wunderschönes Kinderbuch herausgegeben - Nostalgie für Kleine und Große

Weihnachten 1943. Deutschland befindet sich mitten im Zweiten Weltkrieg, in vielen Familien herrscht große Not, Bombengeschwader erreichen deutsche Städte, und auch in Heidelberg rechnet man mit Luftangriffen. Was also schenkt ein liebender Opa seiner vierjährigen Enkeltochter, die das alles nicht versteht und aufs Christkind wartet? Alfons Renk malte und schrieb seiner Enkelin Carola Throm ein stimmungsvolles Bilderbuch, das auch im Jahr 2010 ein entzückendes Weihnachtsgeschenk ist. „Christkindleins Weihnachtsreise nach Heidelberg 1943", so der Titel, ist jetzt im Kurpfälzischen Verlag erschienen.
Der Opa verspricht Carola darin immerwährenden Trost und Schutz durch das Christkind, und das war wohl der Grund, dass Carola Throm Hibschman, wie sie seit ihrer Heirat 1966 mit einem Amerikaner heißt, das Büchlein ein Leben lang hütete wie ihren Augapfel. Als Talismann begleitete das Buch sie durch Kindheit, Studienjahre und schließlich in die USA, wo sie als Professorin für Alte Sprachen, antike Weltliteratur und Kulturgeschichte des Alten Orients lehrte. 2009 kehrte Carola Throm Hibschman in ihre Heimatstadt Heidelberg zurück; jetzt möchte die 71-Jährige dieses zeitlose Märchen an andere weitergeben – und damit gleichzeitig ihrem geliebten Opa postum ein Denkmal setzen. Der Kurpfälzische Verlag hat das Weihnachtsmärchen sehr liebevoll ediert: Neben einer verkleinerten Reproduktion des Pappbilderbuches gibt es ein Begleitheft, in dem Carola Throm die Entstehungsgeschichte des Buches - und damit ihre eigene Kindheit - beschreibt. Ältere Heidelberger werden auch Spaß haben an den historischen Fotos, die Carola mit ihrer Familie im Thermalbad oder am Neckar zeigen. „Den Sommer 1943 verbrachte ich als glückliches Kind", erinnert sie sich. Ihr Vater unterrichtete am Kurfürst-Friedrich-Gymnasium, und da er sich wegen der befürchteten Luftangriffe um Frau und Tochter sorgte, wurde beschlossen, dass die beiden zu den Großeltem aufs Land ziehen sollten - nach Ochsenfurt in Franken. „Hier errichtete Opa mir ein Kinderparadies", erzählt Carola Throm. Für sie spielte es keine Rolle, dass Weihnachten mit den Großeltern kriegsbedingt erst am 14. Februar 1944 gefeiert wurde, dem Geburtstag der Oma. Unter dem Weihnachtsbaum lag für die kleine Carola diese zauberhafte Weihnachtsgeschichte, die die Erinnerung an Heidelberg wachhält. Denn Petrus lässt es auf Schloss, Altstadt und Alte Brücke schneien, genau wie viele Kinder (und Erwachsene) es sich auch dieses Jahr wieder erträumen.

(i) Info: Alfons Renk; Christkindleins Weihnachtsreise nach Heidelberg 1943,
Pappbilderbuch und Begleitbuch zusammen im Schuber,
Kurpfälzischer Verlag, Heidelberg, 2010,
17,50 Euro.
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Mainpost Würzburg

17.12.2010

Von Antje Roscoe















































Liebeserklärung an einen Lehrer

Carola Throm Hibschman stellte das Märchebuch ihres Großvaters vor

„Christkindleins Weihnachts-Reise nach Heidelberg“ – die Vorstellung des gerade erschienenen Bilderbuches geriet zur Liebeserklärung an Alfons Renk, den Autor und früheren Lehrer in Ochsenfurt. Enkelin Carola Throm Hibschman las aus „ihrem“ Büchlein und teilte mit den Zuhörern bewegende Erinnerungen an ihre Ochsenfurter Zeit 1944/45.

„Den größten Angstmoment ihres Lebens und das tragende Gefühl von Sicherheit – beides hat Carola Throm Hibschman in Ochsenfurt erfahren. Beides hängt mit Opa zusammen. Der Opa und das Büchlein hätten sie stark gemacht fürs Leben.
Es ist das verbindende Element zwischen der Heimatstadt Heidelberg und der Heimat Ochsenfurt, dem Wohnort der Großeltern. Hier verbrachte sie als Fünfjährige eineinhalb prägende Kriegsjahre ab Februar 1944, bei Alfons Renk an der Hand.
Ohne den Krieg wäre das Büchlein sicher nur ein hübsches Kinderbuch gewesen, mit dem sie lesen und schreiben, Reim, Rhythmus und Dichtung lieben lernte, die Farben und das Zeichnen, meint sie und schwärmt von der unglaublichen Leuchtkraft der Farben. Auch ihnen steht Symbolik zu, weil es zum Ende des Krieges doch eigentlich nichts mehr gab, so Hibschman. Das Christ-Kindlein sei sie gewesen, die vor dem 5. Geburtstag Christa genannt wurde. Hibschman entschlüsselt ihr Weihnachtsmärchen. Die Lesung im vorweihnachtlichen Ochsenfurt, die Spurensuche der 71-Jährigen, die neue Verbindungen, die sie geknüpft hat, die Berichte ehemaliger Schüler von „Opa“ und ihre Erläuterungen – es ist ein Abend voll großer Emotionalität.
Ihre Erinnerungen an Ochsenfurt 1944/45 hat Carola Throm Hibschman in dem Begleitbändchen zum Bilderbuch aufgeschrieben. Es sind Erinnerungen, die über all die Jahre immer gleich und glaskar gewesen sind, berichtet die Professorin für Antike, die ihr Berufsleben in den USA verbrachte.
Dort habe sie in den Anfangsjahren oft geträumt, wie sie über die Alte Mainbrücke kommt, mit dem Blick auf die Brückenstraße.
Alfons Renk war von Bad Neustadt/Saale nach Ochsenfurt strafversetzt gewesen, in ein Ackerbürgerstädtchen mit damals rund 3000 Einwohnern. Seine Kritik an den Nazis war schon 1934 schlecht angekommen. Es muss schwierig für ihn gewesen sein, aber in Ochsenfurt muss er dann wirklich seinen Mund gehalten haben.
Nie habe sie kritische Äußerungen von ihm gehört und anders kann sie es sich auch nicht erklären, dass er bei der Entnazifizierung als Mitläufer mit 400 Reichsmark belegt wurde. Es ist ein Detail, das Stadtarchivar Peter Wesselowsky beitragen konnte.
Erstaunlich, aber Hibschman berichtet, sie habe nie Bilder von Hitler oder anderen Nazi-Größen gesehen, oder ihre Stimmen gehört. Die Melodie des Schweizerischen Senders Radio Beromünster ist ihr jedoch noch im Ohr.
Die Nachrichten durfte sie freilich nicht hören. Da musste sie immer „studieren“ gehen. Geist und Disziplin habe Renk verlangt, unausgesprochen zwar, aber wirkungsvoll. 1955 hatten Renks Ochsenfurt verlassen. Sie bauten in Würzburg ein Haus und lebte dort bis zu beider Tod 1970.

Christkindlein Weihnachts Reise nach Heidelberg 1943 von Alfons Renk (14 Seiten) ist als bibliophile Ausgabe zusammen mit dem Begleitbuch „Ein Buch für Christa“ von Carola Throm Hibschman (36 Seiten) im Schuber erhältlich.
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Heidelberg - Jahrbuch
zur Geschichte der Stadt

Nr.16  /   2012

von Claudia Rink


























 

Bereits zu Weihnachten 2010 ist dieses Bilderbuch „Christkindleins Weihnachts Reise nach Heidel­berg 1943" erschienen. Zu spät für eine Rezension im letztjährigen Jahrbuch, aber nicht zu spät für eine Besprechung in diesem Jahr - da die Geschichte ohnehin an ein alljährlich wiederkehrendes Fest gebunden ist. Man fühlt den Hauch einer früheren Zeit beim Lesen und Betrachten dieses Büchleins, es ist wie geschaffen für nostalgisches Erleben.

1943 - Deutschland befindet sich mitten im Zweiten Weltkrieg - hat Alfons Renk diese Weih­nachtsgeschichte für seine Enkelin Carola Throm geschrieben und mit stimmungsvollen Bildern versehen. Der Vater der vierjährigen Carola ist Lehrer am Heidelberger Kurfürst-Friedrich-Gymna­sium. In Sorge um seine Familie, schickt er seine schwangere Frau im Februar 1944 zusammen mit der Tochter aufs Land ins fränkische Ochsenfurt bei Würzburg, wo die Eltern seiner Frau leben. Dort werden am 14. Februar 1944 gleich mehrere Feste gefeiert; Weihnachten (wird mit den Großeltern nachgefeiert), der Geburtstag von Oma Renk und von Carolas Mutter, die beide an diesem Tag Geburtstag haben und der Namenstag des Opas, „Valentin" Alfons. An diesem Tag bekommt Christa, die ab ihrem 5. Geburtstag dann Carola genannt wird, weil das ihr erster Name ist und sie „nun groß sei", das Buch von ihrem Großvater geschenkt. Es wird sie von nun an durch Ihr ganzes Leben begleiten, als eine Art „Talisman", wie die Beschenkte selbst sagt.

Eine zauberhafte Weihnachtsgeschichte in gereimten Versen geschrieben, mit leise rie­selndem Schnee, der auf Heidelberg fällt, - Kinder, die sich auf Weihnachten freuen und viele Wünsche haben, die sie auf Zettel schreiben und am Nikolaustag vors Fenster legen. Ein Himmel voll geschäftiger Engel, ein gut organisierter Nikolaus - die rechte Hand des Christkinds - der die Engel auf die Erde schickt, die Wunschzettel einzusammeln, und gefüllte himmlische Lager sind in leuchtenden Farben dargestellt. Alles wird vorbereitet, und die Fahrt auf Schneeschuhen und Schlitten mit dem Christkind im „Pelzmäntelein" auf die Erde beginnt, um die Kinder zu besche­ren, Die zentrale, aber unaufdringliche Botschaft des Großvaters ist der immerwährende Schutz durch das Christkind: „Das Jesulein an alle denkt, ein jedes wird von ihm beschenkt,"

Ein Begleitheft von Carola Throm Hibschmann ist dem Bilderbuch, das sie Ihrer Heimat­stadt Heidelberg gewidmet hat, beigefügt. Neben den Lebensbeschreibungen der Großeltern und Eltern und eigenen biografischen Daten hat sie ihre Erinnerungen an Heidelberg und die Kriegsjahre in Ochsenfurt darin festgehalten. Diese Rückschau macht eigentlich erst verständlich, warum man heute so ein Buch herausgibt.
Als „überglückliches Kind" hat sie diese Jahre 1943 bis 1945 In Erinnerung, dank des (sich so gut in eine Kinderseele) einfühlenden Großvaters, an dessen Hand sie so oft über die später gesprengte Alte Mainbrücke in Ochsenfurt lief und der ihr mit diesem Märchenbuch ein „Kin­derparadies" errichtet hat. Doch ganz konnten die Erwachsenen ihre Sorgen und Ängste nicht vor dem Kind verbergen: Wenn sie zum „Studieren" ins „Schwarze Zimmer" geschickt wurde, weil die Erwachsenen den feindlichen Sender „Radio Beromünster" hören wollten, übertrug sich deren Angst auch auf sie, Den „fürchterlichsten Augenblick" erlebte sie bei der Bombardierung Würzburgs am 16. März 1945, als auch die Bewohner von Ochsenfurt Schutz suchend ihre Häuser verlassen mussten: Da verlor sie im allgemeinen Gewühl die ihr stets Sicherheit vermittelnde Hand des Großvaters. Auch die von den Erwachsenen sehnlichst erwarteten US Amerikaner, von denen dann auch ein Spähtrupp im Haus der Großeltern einquartiert wurde, flößten ihr zunächst Angst ein.

Im August 1945 kehrte sie mit ihrer Mutter und dem in Ochsenfurt geborenen Bruder ins unzerstörte Heidelberg zu Ihrem Vater zurück, wo sie nun die Pestalozzischule und später das humanistische Gymnasium besucht. 1966 hat sie, nach einem Studium der Altphilologie und Phi­losophie in Heidelberg und Würzburg, geheiratet und ist mit ihrem Ehemann, einem US-Amerika­ner mit Schweizer Wurzeln, in die Vereinigten Staaten gezogen, wo sie als Professorin für Antike im Department of Humanities an der Coppin State University in Baltimore, Maryland, lehrte.

Eine anrührende Weihnachtsgeschichte, der zunächst nur familiär-private Bedeutung zukommt, die aber durch das Begleitbuch in einen allgemeineren Rahmen gestellt, breiteres Interesse finden kann. Der Kurpfälzische Verlag hat es liebevoll, in einer aufwendigen und kindge­rechten Papp-Ausstattung im Schuber, bereits für Weihnachten 2010 herausgegeben. Ei n schönes Geschenk (nicht nur für Kinder) auch für Weihnachten 2011.